Grafiken

Auch die Einbindung von Grafiken ist denkbar einfach. Man sollte dabei immer versuchen, Vektorgrafiken einzubinden. Die meisten gängigen Vektorzeichenprogramme wie PowerPoint, CorelDraw, Dia oder Inkscape sind geeignet. Man muss das fertige Bild lediglich als PDF exportieren. Einige der genannten Programme unterstützen dies direkt. Für alle anderen Programme gibt es einen Trick, wie man über einen Druckertreiber trotzdem PDFs erzeugen kann. Das habe ich aber an anderer Stelle ausführlich beschrieben.

Man sollte Pixelgrafiken wie JPG, PNG, BMP oder GIF nur dann verwenden, wenn man das Original nicht als Vektorformat hat. Bei der Nutzung von Pixelgrafiken kann es leicht zu einem schlechten Druckbild kommen. Ein typischer Fall, in dem man Pixelgrafiken verwenden muss, ist die Einbindung von Fotos oder Bildschirmfotos. Falls man also nicht um das Einbinden einer Pixelgrafik drumherum kommt, sollte man wenigstens darauf achten, diese Grafik mit einer möglichst geringen Kompression abzuspeichern, damit das Ausgangsformat möglichst hochwertig ist. Bevor das Einbinden von Grafiken genau erläutert wird, zunächst das Beispiel (beispiel04.tex):

% das Papierformat zuerst
\documentclass[a4paper, 11pt]{article}

% deutsche Silbentrennung
\usepackage[ngerman]{babel}

% wegen deutschen Umlauten
\usepackage[ansinew]{inputenc}

% Grafikpaket laden
\usepackage{graphicx}

% hier beginnt das Dokument
\begin{document}

% das Abbildungsverzeichnis
\listoffigures

% Grafik auf neuer Seite anzeigen
\newpage

Jetzt soll eine Grafik angezeigt werden. Dabei werden wir feststellen, dass die
Grafik über diesem Satz angezeigt wird, obwohl wir den Befehl für die Grafik
erst in den nächsten Zeilen geben.
\begin{figure}
	\centering
	\includegraphics{grafik.pdf}
	\caption{eine Grafik ohne Sinn und Verstand}
	\label{img:grafik-dummy}
\end{figure}

% eine weitere Seite
\newpage

Weiterhin wollen wir an dieser Stelle Bezug auf die Grafik
\ref{img:grafik-dummy} auf Seite \pageref{img:grafik-dummy} nehmen, was uns
hiermit gelungen sein dürfte. Latex passt die Seitenzahl aber auch die Nummer
der Grafik automatisch an, wir müssen uns um nichts kümmern.

Bis jetzt wurde es noch nicht erwähnt, aber man fügt einen neuen Absatz im Text
ein, indem man eine Leerzeile lässt, wie hier gerade gezeigt wurde.

% das ist wohl jetzt das Ende des Dokumentes
\end{document}

Das Ergebnis ist hier zu finden. Die Grafik wurde mit PowerPoint erstellt und findet sich hier als PowerPoint Datei sowie hier als PDF Datei. Wie die PDF Datei erzeugt wurde, steht hier.

Die Werkzeuge zum Umgang mit Grafiken sind im Paket graphicx gesammelt. Dieses Paket müssen wir natürlich am Anfang einbinden. Weiterhin soll am Anfang des Dokumentes ein Abbildungsverzeichnis stehen. Dieses wird durch den Befehl listoffigures erstellt und angezeigt.

Eine Grafik wird in eine so genannte Umgebung (figure) eingebettet. Damit wird Latex verständlich gemacht, dass es sich bei der Grafik sowie der entsprechenden Bildunterschrift um ein unzertrennbares Objekt handelt. Bei der Grafik wurde als Ausrichtung zentriert (centering) gewählt. Als Dateiname wurde grafik angegeben und es wurde eine Bildunterschrift (caption) gewählt. Weiterhin wurde der Grafik ein eindeutiger Bezeichner (img:grafik-dummy) mittels des label Befehls zugewiesen.

Latex nimmt sich die Freiheit heraus, Umgebungen (figure) im Text so hin und her zu schieben, dass sie möglichst optimal verteilt sind. So betrachtet es Latex als vorteilhaft, wenn die Grafik am Seitenanfang steht. Deshalb wird in den meisten Fällen die Grafik nicht an der Position angezeigt, wo sie in der Quelldatei eingefügt wurde. Dies ist sicherlich am Anfang etwas verwirrend und nicht unbedingt einsichtig. Bei größeren Dokumenten lernt man dies dann aber zu schätzen. Es soll erwähnt werden, dass die Positionierung beeinflusst werden kann. Dazu sollte man die Latexdokumentation studieren.

Es ist natürlich möglich einen Bezug auf die Grafik herzustellen. Dazu dient der eindeutige Bezeichner. Mittels der Befehle ref und pageref kann man dann ganz einfach den Bezug herstellen, wie weiter unten im Beispiel gezeigt wurde. Es ist zu beachten, dass man in Latex niemals den Unterstrich (_) z. B. für Dateinamen oder Bezeichner verwenden sollte. Will man doch einmal eine Datei mit einem Unterstrich im Namen einbinden, dann muss den Unterstrich folgendermaßen angeben: \_.